Fußball-Saison wird annulliert!

Der FVN hat seine Entscheidung getroffen

Bocholt – Wie der Fußballverband Niederrhein mitteilte, wird die Saison 2020/2021 annulliert.

Der Fußballverband Niederrhein (FVN) beendet die Meisterschaftswettbewerbe der Spielzeit 2020/2021 ohne Wertung und ohne, dass weitere Spiele durchgeführt werden, da aufgrund der Coronavirus-Pandemie lediglich weniger als 50 Prozent der Spiele in allen Gruppen durchgeführt werden können. Es gibt keine Meister sowie keine Auf- und Absteiger. Diesen Beschluss gemäß einer Sonderregelung der Spielordnung (§ 41, Absatz 2b) des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) trafen der FVN-Beirat sowie der Verbandsjugendausschuss am vergangenen Wochenende 17./18. April 2021 jeweils einstimmig.

Die Entscheidung gilt für sämtliche vom FVN organisierten Meisterschaftswettbewerbe der Spielzeit 2020/2021 auf Verbands- und Kreisebene der Herren (Kreisliga bis Oberliga), Frauen (Kreisliga bis Niederrheinliga), Junioren und Juniorinnen (Kreisklasse bis Niederrheinliga) sowie für den Ü-Spielbetrieb und den Futsal-Ligaspielbetrieb.

Peter Frymuth (Foto links), Präsident des Fußballverbandes Niederrhein, sagt: „Die Beendigung einer Saison ohne Wertung ist eine Situation, die wir uns alle nicht vorstellen konnten. Aber die Entwicklung der Pandemie hat uns in den vergangenen Wochen deutlich gemacht, dass es wohl keine andere Möglichkeit geben würde. In einem intensiven Dialog mit den Vereinen wurde die Situation transparent besprochen. Dabei war deutlich zu spüren, dass auch die Vereine eine Fortsetzung der Saison nicht für realistisch und vor allem sinnvoll halten. Der Wunsch nach Planungssicherheit stand im Vordergrund. Für das Vereinsleben und insbesondere für die Kinder und Jugendlichen wäre es wichtig, dass in den Verordnungen die Möglichkeiten für den Trainingsbetrieb bestehen bleiben. Mein besonderer Dank geht an die Vereine und die spielleitenden Stellen in unserem Verband, die gemeinsam an den Grundlagen für die Entscheidung gearbeitet haben und versuchen, die anhaltend schwierige Situation zu meistern.“

In der zum 19. April 2021 in Kraft tretenden Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen ist bis zum 26. April 2021 Kontaktsport im Amateursportbereich untersagt. Selbst wenn durch die daran anschließende Coronaschutzverordnung und die Anpassung des Infektionsschutzgesetzes der Kontaktsport auch im Amateursportbereich ab diesem Zeitpunkt wieder vollumfänglich möglich wäre, könnte unter Einberechnung einer Vorbereitungszeit von vier Wochen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs frühestens am 24. Mai 2021 erfolgen.

Die vier Wochen sind nach Einschätzung von Sportwissenschaftlern vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs mindestens notwendig – möglichst in Mannschaftsstärke und mit Kontaktübungen – um eine Gesundheitsgefährdung der Spieler zu vermeiden. In den mit den Vereinen in allen Spielklassenebenen geführten Videokonferenzen ist auch seitens der Vereine betont worden, dass eine Vorbereitungszeit von mindestens vier Wochen vor einer etwaigen Fortsetzung des Spielbetriebs als unabdingbar angesehen wird, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass seit dem 1. November 2020 kein Trainingsbetrieb mehr stattgefunden hat.

Aufgrund der derzeit ständig steigenden lnzidenzwerte ist aber davon auszugehen, dass die Coronaschutzverordnung auch über den 26. April 2021 hinaus verlängert wird. Deshalb würde sich auch der früheste Termin der Wiederaufnahme des Spielbetriebes weiter nach hinten verschieben. Gemäß der WDFV-Spielordnung endet das Spieljahr am 30. Juni eines Jahres.

Noch keine Entscheidung wurde für die Pokalwettbewerbe der Herren und Frauen auf Verbandsebene getroffen. Der Verbandsfußballausschuss wird dazu in den kommenden Tagen noch einmal das Gespräch mit allen noch im Wettbewerb verbliebenen Vereinen suchen. Ziel ist es, jeweils einen Teilnehmer für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal der Herren und Frauen 2021/2022 zu melden.

„Bis Ende April wollen wir eine Regelung treffen, wie wir mit unseren Pokalwettbewerben umgehen“, erklärt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses. „Auch hier werden wir noch einmal mit den betreffenden Vereinen das Gespräch aufnehmen.“ Mit Blick auf die kommende Spielzeit 2021/2022 sagt Wolfgang Jades: „Aufgrund der Corona-Problematik ist derzeit schwer abzusehen, wann ein Start der nächsten Saison erfolgen kann.“

Gleiches gilt auch für den Jugendfußball im FVN: „Besonders für die Kinder und Jugendlichen ist die Beendigung der aktuellen Saison sehr traurig, sagt Michael Kurtz, der Vorsitzende des Verbandsjugendausschusses. „Zwar gab es in den vergangenen Wochen einige leichte Lockerungen für den Sport, insbesondere für Jugendliche bis 14 Jahre. Ich würde mir aber sehr wünschen, dass möglichst bald alle Kinder und Jugendliche wieder in vollem Umfang trainieren können und ihrem Hobby mit Spaß und Begeisterung nachgehen können.“

Quelle: B. Brinkmann, BBV, 20.04.2021


Da es durch die Annullierung der Fußball-Saison 2020/21 (siehe Bericht oben) keine Auf- und Absteiger geben wird spielt die erste Mannschaft der DJK TuS Stenern unter Neutrainer Admir Bošnjak in der kommenden Saison weiterhin in der Bezirksliga. Die zweite Mannschaft spielt nach einer guten Runde in der Kreisliga B und möchte sich dort weiter in der Spitzengruppe etablieren. Das Trainerteam Kowallek/Krasenbrink begrüßt die dritte Mannschaft wieder in der Kreisliga C.

Auch die erfolgreiche Jugendarbeit der DJK wird mit den D-, C- und B- Junioren in den Leistungsklassen in der kommenden Meisterschaftsrunde fortgesetzt. Die neuen Trainer der Jugendteams werden in den nächsten Wochen vorgestellt.

Michael Gastrop (Foto links), Coach der DJK TuS Stenern, sagte: „Für mich ist es natürlich schade, dass ich die Saison als Trainer der DJK TuS Stenern nicht beenden kann, weil ich in die Rolle des Co-Trainers schlüpfen werde. Wir hätten es gerne aus eigener Kraft geschafft, die Klasse zu halten.“ Aber rein sportlich und gesundheitlich gesehen, sei das natürlich eine richtige Entscheidung, die Saison zu annullieren. „Damit hatte ich schon lange gerechnet.“ Ab jetzt können die neuen Trainer bei ihren neuen Teams schon ganz anders arbeiten.

Wie es im Hinblick auf die neue Saison weitergehen kann, das vermochte Gastrop nicht zu sagen. „Ich kann mir aufgrund der Gefährdungslage absolut nicht vorstellen, dass wir im August schon wieder durch das Ruhrgebiet oder durch das Münsterland fahren, um gegen andere Mannschaften zu spielen.“ Er hat aber ein Modell vor Augen, wie die Spielzeit 2021/22 aussehen könnte: „Vielleicht spielen wir nur eine Hinrunde und keine Rückrunde. Das würde die Saison verkürzen.“ Aber generell sieht er für einen baldigen und geregelten Spielbetrieb dann doch eher schwarz.