SV Biemenhorst setzt sich Stadtkrone auf

Das Endspiel gegen TuB Bocholt wird 2:0 gewonnen.

Die DJK SF 97/30 Lowick landet auf Rang drei. Das Halbfinale zwischen Biemenhorst und Lowick bezeichnet Manuel Jara, Coach von TuB Bocholt, als ein „Gemetzel“.

SV Biemenhorst ist der neue Bocholter Stadtmeister im Hallenfußball. Im Finale besiegte der Bezirksliga-Tabellenführer den Ligarivalen TuB Bocholt 2:0. Am Sonntagnachmittag trafen in der Euregio-Sporthalle Jannis Schmitz und Luca Ridder.

Das kleine Finale entschied der Landesligist DJK SF 97/30 Lowick gegen den Bezirksligisten DJK TuS Stenern nach packendem Verlauf mit 5:3 Toren nach Verlängerung für sich. Nick Ebben (2), Marco Kämmler, Ben Schücker und Tim Munnes trafen für die Lowicker. Tristan Senteler (2, Foto links) und Lukas Sieverding waren die Torschützen für den Titelverteidiger, der wieder eine sehr gute Rolle spielte, obwohl personell dünn besetzt.

In den beiden genannten Partien hatten sich die Wogen geglättet. Denn zuvor im Halbfinale Lowick gegen Biemenhorst gingen beide Teams richtig steil, war jede Menge Gift und Feuer drin, in diesem Spiel zweier Rivalen, die sich scheinbar nicht grün sind. TuB-Trainer Manuel Jara sagte gar, „das war ein Gemetzel“. Bei einigen Zweikämpfen landeten die Spieler auf dem Boden. Und es gab sogar zwei Rote Karten: Für Lowicks Mika Egeling für zwei Zeitstrafen und für Biemenhorsts Noah Brucksteg, der den Ball auf der Linie mit der Hand klärte. Den fälligen Neunmeter verschoss Taric Boland, es wäre kurz vor Schluss der Ausgleich gewesen, es hätte eine Verlängerung geben können. Felix Scharf und Jannis Schmitz trafen für den SVB, David Rehms besorgte den 1:2-Anschluss.

1:4 noch aufgeholt

Im anderen Halbfinale setzte sich TuB Bocholt mit viel Glück gegen die DJK TuS Stenern durch. Ali Abdallah brachte die „Veilchen“ in Front, Steffen Lensing (Foto links) glich aus. Im Neunmeterschießen lag die DJK TuS in Summe 4:1 in Front, TuB hatte alles verschossen. Dann kehrte sich das Bild komplett um: Stenern verschoss jetzt alles und TuB behauptete sich tatsächlich noch mit 5:4.

Die Gefühlslage bei Javier Garcia Dinis war eindeutig zweigeteilt. „Die Jungs haben sich reingekämpft. Ich bin stolz auf die Truppe“, sagte der Biemenhorster Trainer. „Aber in dieser Halle kann man eigentlich kein Fußball spielen. Sie ist viel zu glatt. Einen technisch feinen Fußball kann man darauf nicht spielen. Da gewinnt die Mannschaft, die das gewisse Quäntchen Glück hat.“ Deshalb könne er überhaupt nicht verstehen, „warum nicht nach Futsalregeln gespielt wird. Aber das ist dann wohl eine Glaubensfrage“, so Garcia Dinis.

„Ich bin mehr wie zufrieden. Ich hatte nicht mit dem Finaleinzug gerechnet. Wir haben auch nur ein Spiel verloren“, sagte Jara. „Aber wenn die Veranstaltung so abläuft. . . .“, schob der TuB-Trainer vielsagend nach. Er könne die Regeln absolut nicht verstehen. Zum einen, dass über zwei Tage gespielt wurde. Zum anderen sei der Hallenboden viel zu glatt. „Jede Grätsche müsste eigentlich verboten sein und müsste abgepfiffen werden. Da wurde einem ja angst und bange. Und dann gehen eben die Emotionen hoch“, so Jara.

Alessandro Duro war „mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben guten Fußball gezeigt. Einige Entscheidungen waren aber auch nicht glücklich“, sagte der Coach vom Drittplatzierten. Froh war der Lowicker Trainer, dass sich kein Spieler verletzt hat.

Durchaus enttäuschend war der Auftritt des Gastgebers SC TuB Mussum. Er schied nämlich in der Vorrunde sang- und klanglos mit null Punkten aus. Zudem gab es hohe Niederlagen gegen den SV Biemenhorst (1:8) und zum Turnierauftakt gegen die DJK SF 97/30 Lowick (1:7). Auch das Duell zweier A-Kreisligisten verlor das Team von Trainer Steffan Rexwinkel gegen die DJK Barlo 2:3. Die beiden Turnier-Mitfavoriten aus Biemenhorst und Lowick trennten sich in der Vorrunde mit einem 1:1-Remis und zogen als Gruppenerster und -zweiter verdient in die Endrunde ein. Der Trost der Mussumer: Es war unterm Strich auch eine schwere Gruppe.

Spannend war es auch in der Gruppe B, die TuB Bocholt dominierte, da alle drei weiteren Bezirksliga-Kontrahenten bezwungen wurden. DJK TuS Stenern zog aufgrund des besseren Torverhältnisses wie die „Veilchen“ in die Finalrunde ein. Die Zaunnachbarn 1. FC und FC Olympia guckten in dieser „Todesgruppe“ in die Röhre.

Die Gruppe C dominierte wiederum fast schon erwartungsgemäß der Kreisliga-A-Tabellenführer GSV Suderwick mit drei Siegen. Auch der VfL 45 zog in die Sonntagsrunde ein. Der BV Borussia und der Hemdener SV waren raus.

TURNIER DER ZWEITEN MANNSCHAFTEN

TuB Bocholt hat das Rennen bei den Reservemannschaften gemacht. Bei den Hallen-Stadtmeisterschaften für die zweiten Bocholter Fußball-Mannschaften wurde am Sonntag in der Euregio-Sporthalle im Finale die DJK Sportfreunde 97/30 Lowick mit 2:0 Toren bezwungen. Auf Rang drei landete die DJK Barlo, die im kleinen Finale nach Verlängerung die DJK TuS Stenern mit 1:0 Treffern in die Schranken verwies.

Zehn Teams waren am Samstag zunächst in der Vorrunde am Start. Acht Mannschaften traten dann am Sonntag zur Endrunde an, die zunächst in zwei Vierergruppen ausgespielt wurde. In den beiden Halbfinalspielen bezwang der spätere Turniersieger TuB Bocholt die DJK TuS Stenern 2:1 und die DJK Sportfreunde 97/30 Lowick hatte gegen die DJK Barlo mit 3:1 Treffern das bessere Ende für sich.

Der SC TuB Mussum hatte den Turniermodus so aufgestellt, dass beide Titelkämpfe parallel stattfanden, vor allem am Samstag war mächtig was los in der Euregio-Sporthalle. Und so zog der Gastgeber auch ein „sehr positives Fazit. Es gab keine verletzten Spieler, das ist das Wichtigste“, sagte Marvin Hörning von der Turnierleitung. „Und die Spiele waren an beiden Tagen weitestgehend fair. Zum Schluss ist es aber noch einmal hitzig geworden.“ Hörning und der SC TuB Mussum waren vor allem mit der Zuschauerresonanz sehr zufrieden. Er und seine Vorstandskollegen sowie Tobias Overkamp vom veranstaltenden Stadt-Sport-Verband sowie Bürgermeister Thomas Kerkhoff nahmen die Siegerehrung vor. Mit dem „anderen Modus“, den der SC TuB angeboten hatte, war Hörning durchaus zufrieden, aber auch er habe unterschiedliche Meinungen dazu gehört. Das sei aber nicht ungewöhnlich, weil „das neu ist und der Mensch ein Gewohnheitstier ist“. Insgesamt habe das Turnier eine gute sportliche Qualität gehabt, mit spannenden Spielen.

Bericht: BBV, Matthias Grütter, 30.01.2023
Fotos: DJK TuS Stenern