Vereinswechsel der Bezirksligisten!

Zum Ende der Wechselfrist im Amateur-Fußball ging es hoch her

Nach dem Ende der Wechselfrist im Amateur-Fußball haben die heimischen Landes- und Bezirksligisten ihre Teams zusammengestellt. Lowick, Dingden und Biemenhorst sind zufrieden. Doch TuB Bocholt könnte Probleme bekommen.

Heute endete die Wechselfrist im Fußball-Amateurbereich. Bei den sieben hiesigen Landes- und Bezirksligisten hat sich höchst unterschiedlich etwas getan. Während sich zum Schluss beim Landesliga-Aufsteiger SV Biemenhorst noch einiges bewegt hat, startet der Bezirksliga-Aufsteiger GSV Suderwick praktisch mit der (fast) gleichen Elf in die neue Spielzeit 2023/2024. Einen Aderlass gab es bei TuB Bocholt.

VfL Rhede

Beim VfL Rhede ist in der Bezirksliga vor allem der Neuzugang Alexander Giese zu nennen. Er kam vom SV Brünen zu seinem Ex-Verein zurück. Thomas Schunkert, der gemeinsam mit Thomas Drotboom die Rheder coacht, sagt über den 31-jährigen Abwehrspieler: „Alexander ist für uns aufgrund seiner Landesliga-Erfahrung und wie er sich auf dem Platz gibt ein ganz wichtiger Transfer gewesen.“

Beinahe hätten die Rheder noch einen weiteren klangvollen Namen im Besagroup-Sportpark präsentieren können, den von Ricardo Ribeiro. Der 32-Jährige spielte immerhin für die Oberligisten Sportfreunde Baumberg und SC West und verfügt zudem über reichlich Erfahrung in der Landesliga und Westfalenliga. Der Ex-Akteur des SC 26 Bocholt und von Westfalia Gemen entschied sich aber, beim 1. FC Bocholt II zu bleiben, mit dem er vor wenigen Wochen in die A-Kreisliga abgestiegen war.

Schunkert sagte: „Wir hatten mit Ricardo Ribeiro gute Gespräche, wir waren uns in vielen Punkten einig, dann hat er uns eine Absage erteilt. Schade, er wäre in unserer Mannschaft ein schönes Puzzleteil gewesen.“

Eine Rolle rückwärts gab es bei André Terfurth, der nun doch beim VfL bleibt und nicht zum Ligarivalen TuB Bocholt wechseln wird, wie es angekündigt wurde. „Das ist sauber abgelaufen. André war vorher Werks-Student, hat nun aber eine Festanstellung und wollte deshalb in Rhede beim VfL bleiben, weil er hier das Umfeld kennt.“ Der VfL hatte Terfurth vom SV Hönnepel-Niedermörmter zurückgeholt.

Sauer ist Schunkert, dass Maurice Grotens trotz Zusage jetzt doch nicht vom RSV Praest zum VfL wechselt, aus privaten Gründen, die Schunkert verstehen kann. Daraufhin sagte aber auch Mergim Mehmetaj vom FC Olympia Bocholt in Rhede trotz Zusage ab. Gleiches war dem VfL während der Saison passiert, als daraufhin Farshad Jacoubi, Dominic Thieler und Lars Ortius suspendiert wurden.

Schunkert, VfL-Coach Thomas Drottbom, Teammanager André Knoch und Geschäftsführer Paul Heuer seien sich einig, „dass diese Art und Weise der Jungs nicht geht. Wir wissen nicht, was mit denen los ist. Ein Wort zählt nicht mehr. Das hören wir auch aus anderen Vereinen“, so Schunkert. „Wenn das dann auch noch zwei Tage vor Toreschluss passiert, dann sind wir als Verein handlungsunfähig. Wir planen ja auch mit den Jungs. Die Tendenz ist klar, dass Zusagen nichts mehr gelten.“

TuB Bocholt

„Bei uns ist die Planung noch längst nicht durch. Wir sind im Grunde froh über jeden Spieler, den wir noch verpflichten konnten. Es sind auch noch ein, zwei Namen im Gespräch“, sagt der TuB-Trainer Manuel Jara, der auch der Realität ins Auge sieht: Zwar habe er einen aktuellen Kader von 21 Feldspielern, zieht er aber die Rekonvaleszenten ab, würden zurzeit nur 16, 17 Akteure übrig bleiben. „Und das wird dann richtig schwierig für uns.“

Es würde „in den Sternen stehen“, ob Christopher Refke zurückkommen würde, langzeitverletzt ist Tugay Haberci, Kubilay Serbes hat weiterhin Knieprobleme, Lendi Vesili befindet sich weiter im Aufbau. Jara ist aber froh, dass er in Timo Krome
(A-Jugend 1. FC Bocholt) einen zweiten Torhüter bekommen hat, der ebenso jung wie Henning Divis ist. Daniel Evangelista von der DJK Barlo sei ein Aufbauspieler.

Hingegen kann der TuB-Coach künftig nicht mehr mit den Abgängen Jonas Wenzel (zu SF 97/30 Lowick), Henning Scholten und Marius Schmeink (beide Karriereende) planen – allesamt wichtige Spieler bei den „Veilchen“. In Mohamed Abdallah, der ausgeholfen hatte, wird ebenfalls künftig fehlen. In Summe verliert TuB neun Spieler.

Schwierig sei die Suche nach Verstärkungen auch deshalb gewesen, weil sich zum Beispiel „der VfL Rhede intensiv um Spieler bemüht hat“, so Jara. „Und bei uns ist die zweite und dritte Mannschaft ausgedünnt.“ André Terfurth wollte eigentlich vom VfL Rhede zu den „Veilchen“ kommen, sagte wieder ab und blieb im Besagroup-Sportpark. Aus der TuB-Jugend könne er keine Verstärkungen erwarten. Ein ziemlich düsteres Gesamtbild, was TuB-Coach Jara derzeit malt.

DJK TuS Stenern

Die DJK TuS Stenern kann künftig aus dem Vollen schöpfen. Einzig Tobias Kersten wird das Bezirksligateam verlassen und in die eigene Ü32-Mannschaft wechseln. Demgegenüber stehen aber gleich sieben Neuzugänge. Luca Müller (Foto unten) von Westfalia Anholt und Florian Wiegrink von den Sportfreunden 97/30 Lowick seien gestandene Spieler.

Dazu kommen fünf hungrige Talente aus der eigenen A-Jugend (Aleksandar Vujic, Luca Spiegelhoff, Florian Wolters, Phil Holtkamp) beziehungsweise vom 1.FC (Tony Drescher). Im Prinzip gibt es durch Christof Rülfing einen achten Neuzugang. Er war vom SV Blau-Weiß Dingden gekommen, hatte aber fast die gesamte Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasst. Karim Farahat trainiert ebenfalls schon mit, von dem der Coach Simon Meyering einiges hält. Farahat wird aber wohl hauptsächlich in der A-Jugend spielen.

Meyering fast das alles so zusammen: „Wir sind jetzt deutlich besser aufgestellt. Der Kader war in der Vorsaison deutlich zu dünn. Wir sind ganz guter Dinge“, sagt der Coach der DJK TuS Stenern.

GSV Viktoria Suderwick

Die komplette Aufstiegsmannschaft soll es richten: Bei den hiesigen sieben Landes- und Bezirksligisten gab es beim Aufsteiger GSV Viktoria Suderwick die geringste Fluktuation. Als einziger Abgang ist Patrick Himmelberg zu vermelden. Wobei: Er kam im Winter aus der Reserve zum GSV, kam aber gar nicht zum Einsatz, sodass er streng genommen kein Abgang ist.

Neu bei den Suderwickern, die erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga spielen, ist der Kreisliga-B-Torschützenkönig Rene Tielkes vom Hemdener SV sowie Torwart Björn Beltermann von den Sportfreunden 97/30 Lowick, der an der Brunsmannstraße auch Torwarttrainer wird.

Eventuell gibt es dann sogar noch weitere Neulinge: Jannik Perdun und Nico Maurick werden vorzeitig zu Senioren erklärt, ein dritter A-Junior könnte noch integriert werden. Andre Maurick, Bruder von Nico, wird eventuell aus der Reserve noch wieder zurück ins Aufstiegsteam geholt.

„Ich bin absolut zufrieden“, urteilt GSV-Trainer Kim Weidig, der sich in Elternzeit befindet. „Wir haben doch noch alle Spieler halten können, die uns eigentlich verlassen wollten. Ich bin absolut zufrieden, da wir zwei gute Ergänzungen bekommen haben und es unterm Strich keine Abgänge gab. Mit der Kaderplanung sind wir im Prinzip durch.“

Warum es nicht zu weiteren Veränderungen kam, erklärt Weidig so: „Ich hatte im Winter viele Gespräche geführt. Aber da war noch nicht klar, dass wir in der Bezirksliga spielen würden. Es ist generell nicht so leicht, Spieler nach Suderwick zu bekommen: Suderwick ist weit weg.“

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