Viele Sportler und Mitglieder der DJK TuS Stenern sind auch in der befreundeten Schützengilde St. Hubertus Stenern aktiv.
Die Schützengilde hat jetzt ihr Schützenfest abgesagt – zum zweiten Mal. Und wie bei vielen anderen Vereinen auch coronabedingt. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern, unseren Familien und unseren Gästen“, sagt Jürgen Lösing, erster Vorsitzender der Schützengilde und ehemaliger Jugendtrainer der DJK Stenern.
Das Fest hätte vom 28. bis zum 31. Mai stattfinden sollen. Geeignete Hygienekonzepte zu entwickeln, sei schwierig, besonders, wenn dadurch die Zahl der Besucher deutlich schrumpfen müsste, sagt Lösing. Immerhin hat der Verein 495 Mitglieder und zählt zu den größten Schützenvereinen in Bocholt. „Wir müssen den Spielmannszug Barlo und die St.-Antonius-Blaskapelle einladen, zwei Bands für die beiden Bälle buchen, den Zeltverleiher beauftragen, den Pommeswagen organisieren“, zählt Lösing auf. „Das alles dann eine Woche vorher wieder absagen zu müssen, ist utopisch“, so der Vorsitzende.
Je nach Konzept, wie ein Fest überhaupt geplant werden könne, könne es auch finanzielle Probleme geben, sagt Lösing. „Generell sind wir finanziell aber gut aufgestellt“, ergänzt er. Die Mitglieder seien in diesem Jahr zum zweiten Mal von den Beiträgen befreit worden. „Das eine oder andere Mitglied hat uns den Betrag aber trotzdem als Spende überwiesen“, sagt Lösing (Foto links). Verlängert habe die Schützengilde auch ihr Sponsoring für junge Schützen. Die wären sonst leer ausgegangen.
Der Vorsitzende ist besonders zufrieden, dass zuletzt viele junge Mitglieder gewonnen werden konnten. „Wir haben zwei neue Mitglieder im Vorstand, die unter 30 Jahre alt sind. Das bringt neue Impulse“, erklärt Lösing. Auch im Offizierskorps gebe es junge Schützen. Und bei den Gildemeistern, gewissermaßen den ehrenamtlichen Helfern, würden stets Jung und Alt zusammenarbeiten.
Der Zusammenhalt im Verein sei trotzt Corona gut. Natürlich fehle bei den Videokonferenzen des Vorstands das ein oder andere Bierchen, meint Lösing. „Aber die Beschlüsse gelten. Wir sind ein eingespieltes Team.“ Manches passiere auch in kleinen Gruppen wie am Volkstrauertag der Besuch am Ehrenmal. Oder das coronakonforme kleine Schützenfest mit Luftgewehren beim amtierenden Königspaar. Lösing: „Ich habe keine Sorge, dass der Zusammenhalt der Mitglieder bröckelt. Alle sehnen zwar das nächste Fest herbei, aber die Leute lassen den Verein nicht links liegen.“
Wie geht es jetzt weiter mit den Veranstaltungen der Schützengilde Stenern? „Wir hoffen, die Mitgliederversammlung im Sommer nachholen zu können“, sagt Lösing. Im November, genauer gesagt am 6., könne dann hoffentlich das Hubertusfest gefeiert werden. „Wir überlegen derzeit, es vielleicht in einem anderen Rahmen stattfinden zu lassen, zum Beispiel mit einer Disco am Freitag, dem normalen Fest am Samstag und einem Preisschießen am Sonntag“, erklärt der Vorsitzende.
Bericht: Patrick Moebs, BBV, 25.02.21
Foto: sb