Matthias Zingels Jahr im „Club 100“!

Der Abteilungsleiter der DJK TuS Stenern war vom DFB für seine ehrenamtliche Arbeit geehrt worden. Den wenigsten Vereinen sei bekannt, dass es über den Verband die Möglichkeiten gibt, ihre Ehrenamtlichen zu würdigen, sagt er.

 

Zingels Jahr im „Club 100“

 

Matthias Zingel, Fußballabteilungsleiter der DJK TuS Stenern, wurde in den „Club 100“ des DFB aufgenommen. Der Kreis-Vorsitzende Peter Koch und der FVN-Präsident Peter Frymuth nahmen die Auszeichnung im Frühjahr vor. FOTO: fvn

 

Im Mai wurde Matthias Zingel in den „Club 100“ des Deutschen Fußball-Bundes aufgenommen. Der DFB ehrt damit jedes Jahr herausragende Ehrenamtliche (das BBV berichtete). Dem Fußball-Abteilungsleiter der DJK TuS Stenern war es zunächst gar nicht so recht, dass er von Vereinsmitglied Dirk Ratering vorgeschlagen worden war. „Ich stehe nicht so gerne im Rampenlicht“, sagt Zingel. Letztendlich stimmte er doch zu – bereut hat er es nicht. „Besonders das Länderspiel zwischen Deutschland und England, zu dem wir zwei wunderschöne Tage in München verbracht haben, ist in Erinnerung geblieben.“

Vom DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf wurde er und seine Frau Elke Kaiser ebenso empfangen wie von Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, und den ehemaligen Sportlern Benjamin Lauth und Christian Neureuther. „Wir konnten auch mit allen mal sprechen. Das war schon nicht schlecht.“

Den meisten Vereinen sei gar nicht bekannt, dass es über den Verband die Möglichkeiten gibt, ihre Ehrenamtlichen zu würdigen, sagt Zingel. „Dabei muss die Person aber immer vorgeschlagen werden. Das machen aber die wenigsten.“ In Zingels Fall geschah das zunächst auf Kreisebene. Aus allen Kreissiegern, die den DFB-Ehrenamtspreis gewinnen, wurden die 100 herausragenden Ehrenamtlichen ausgewählt und vom DFB für ein Jahr in den „Club 100“ aufgenommen.

Zingel selbst ist schon sein halbes Leben als Ehrenamtlicher tätig. Nachdem er für Olympia und Borussia Bocholt Fußball gespielt hatte, zog es ihn 1989 zum SV Werth, wo er bei den Altherren spielte. Nach einem Kreuzbandriss übernahm er zunächst die Rolle als Trainer, arbeitete später als Jugendleiter und war auch für die Senioren-Abteilung aktiv.

Letztendlich half er bis 2008 beim SV Werth ehrenamtlich mit, obwohl er im Jahr 2000 wieder nach Bocholt gezogen und dort 2002 bei der DJK TuS Stenern eingestiegen war. Vom langjährigen Jugendleiter war er beim Kartenspielen angesprochen worden, ob er es sich nicht vorstellen könne, in Stenern ehrenamtlich zu arbeiten. Er stimmte zu. „Dabei habe ich eigentlich gar keine Verbindung zu dem Verein gehabt“, so Zingel. Seitdem hat er so ziemlich jeden Posten innegehabt.

Heute ist der 65 Jahre alte ehemalige Polizist, der vor viereinhalb Jahren in den Ruhestand ging, nicht nur als Abteilungsleiter tätig, sondern kümmert sich auch um das Spielwesen und den Passbetrieb. „Wir haben schon viel erreicht. Alle Fußball-Nachwuchsteams spielen in der Leistungsklasse, die B-Jugend sogar in der Grenzlandliga. Der Sportplatz ist voll und alle haben Spaß“, sagt Zingel.

Ans Aufhören denkt er noch längst nicht, obwohl seine Arbeit manchmal einen Fulltime-Job gleiche. „Manchmal wäre es wünschenswert, einige Aufgaben zu splitten. Das ist allerdings auch nicht immer so leicht, weil alles sehr verzahnt ist“, sagt er.

Dass er letztendlich einverstanden war, dass sein Name für den DFB-Ehrenamtspreis vorgeschlagen wurde, sei eine gute Entscheidung gewesen. „So ein bisschen Wertschätzung ist letztendlich auch schön“, sagt Zingel, um dann aber gleich bescheiden hinterherzuschicken: „Man muss das aber nicht jeden Tag hören.“

Bericht: B.Brinkmann, BBV, 25.10.22
Fotos: FVN, DJK TuS Stenern