BBV-Teamcheck im Winter: DJK TuS Stenern
Dem Fußball-Bezirksligisten gelang gegen Spitzenteams ein Traumstart. Dann leistete sich die Mannschaft von Trainer Simon Meyering Niederlagen gegen schwächere Teams und muss nun um den Klassenerhalt zittern.
Die DJK TuS Stenern startete im vergangenen Sommer wie entfesselt in die neue Bezirksliga-Saison. Glatt mit 6:0 wurde GA Möllen zum Auftakt vom Platz gefegt. Danach folgten zwei Niederlagen, ehe der Nachbar 1. FC Bocholt II ebenfalls überraschend hoch 7:2 besiegt wurde. Nachdem dem Meisterschaftsfavoriten TuB Bocholt ein 1:1 abgetrotzt worden war, schien die Saison für die DJK TuS Stenern genau nach Plan zu laufen. Erklärtes Saisonziel von Trainer Simon Meyering war es, nichts mit dem Abstieg zu schaffen zu haben und einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.
Doch dann folgten vier Niederlagen in Serie, sodass die DJK ganz schnell auf einen Abstiegsplatz abrutschte. In den restlichen acht Partien verlor Stenern zwar nur noch gegen GA Möllen zum Rückrundenauftakt, spielte aber fünfmal lediglich Unentschieden.
„Lieber wäre es uns gewesen, wenn wir mal gewonnen hätten. Mit einem Punkt ist einem oft nicht geholfen“, sagt Meyering. Aktuell steht seine Mannschaft auf Platz zwölf, einen Rang vor dem ersten Abstiegsplatz.
Das lief gut: Speziell gegen die Top-Mannschaften der Liga präsentierte sich die DJK bärenstark. Gegen den Tabellenführer SV Biemenhorst führte Stenern bis zwei Minuten vor Schluss 2:1, ehe dem Spitzenreiter doch noch der Ausgleichstreffer gelang. Auch gegen den Hamminkelner SV und den RSV Praest holte die Meyering-Elf einen Punkt.
„In diesen Partien haben wir gezeigt, dass wir auch mit den Spitzenmannschaften gut mithalten können. Da haben wir unser Potenzial sehr gut abgerufen“, sagt Meyering.
Überhaupt lobt der Coach den Teamgeist seiner Truppe. Zufrieden zeigte sich Meyering zuletzt auch mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft. Das Team habe in den letzten Spielen viel weniger Chancen zugelassen und sich im Abwehrbereich stabilisiert.
Ein besonderes Lob erhält Noah Schweckhorst (Foto links) von seinem Trainer. Der ehemalige A-Jugendliche hat Extraschichten beim Training geschoben und zeigt einen vorbildlichen Einsatz. „Noah bringt konstant gute Leistungen und hat sich als Stammspieler etabliert“, sagt Meyering.
Das lief nicht so gut: Speziell in den Spielen gegen die unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf ließ Stenern viele Punkte liegen. Dem Tabellenletzten SV Vrasselt gelang gegen die DJK der bisher einzige Saisonsieg. Auch gegen Olympia Bocholt und SV Brünen kassierte Stenern bittere Niederlagen. „In diesen Spielen hat die Spannung gefehlt und wir haben durch einige individuelle Fehler zu viele und einfache Gegentore kassiert“, ärgert sich Meyering noch heute über diese unnötigen Punktverluste. Viele Zähler habe sein Team auch in den Partien verloren, die eigentlich ausgeglichen verliefen. Da habe die Mannschaft es nicht geschafft, den entscheidenden Treffer zu markieren oder das Ergebnis zumindest zu halten.
Gebeutelt wurde die Meyering-Elf auf jeden Fall durch zahlreiche Verletzungen. In den letzten zwei Monaten fielen im Schnitt acht Akteure pro Partie aus. Zwar zählt dieser Ist-Zustand für den Trainer nicht, aber eigentlich ist es so, dass nicht immer alle Spieler gleichwertig ersetzt werden können. Fakt ist auch, dass in Stenern ein echter Torjäger fehlt. So führt Daniel Meyering, der als Sechser agiert, die interne Torschützenliste mit sechs Toren an.
Neuzugänge/Abgänge: Die DJK TuS Stenern verzeichnet im Winter keinen Abgang. Aus der eigenen A-Jugend rücken Luca Spiegelhoff und Florian Wolters im Winter hoch. Beide Akteure werden ihre Einsatzzeiten bekommen, weil sie dem Team weiterhelfen. Christof Rülfing, Neuzugang vom SV Blau-Weiß Dingden, wird aufgrund seines Kreuzbandrisses erst im Sommer zum Einsatz kommen. Der langzeitverletzte Spielgestalter Benjamin Lückel wird zum Rückrundenauftakt auch noch nicht zur Verfügung stehen.
Das sagt der Trainer: „Wir wollen definitiv das Ruder herumreißen. Seit dem 2. Januar sind wir im Training. Es gilt, Fitness aufzubauen, damit wir 90 Minuten lang Gas geben können. Ich glaube fest an den Klassenerhalt, weil wir über eine eingeschworene Mannschaft verfügen, die auch spielerisch Akzente setzen kann. Wichtig ist, dass wir in unseren Leistungen konstanter werden.“
BBV-Prognose: Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass eigentlich nur sechs Mannschaften für die vier Abstiegsplätze infrage kommen. Die DJK TuS Stenern sollte in der Lage sein, zu den Teams zu gehören, die am Ende den Klassenerhalt realisieren. Ob sich die Meyering-Elf schnell von den gefährdeten Regionen entfernen kann, wird sich in den ersten vier Partien zeigen. Dann trifft die DJK TuS Stenern auf SV Brünen, 1. FC Bocholt II und Olympia Bocholt – drei Mannschaften, die derzeit auf einem Abstiegsplatz stehen. Werden diese Spiele erfolgreich bestritten, ist die Basis zum Klassenerhalt gelegt. Wenn nicht, dürfte es für die DJK TuS Stenern in diesem Jahr ganz eng werden.
Bericht: Rolf Himmelberg, BBV, 19.01.23
Fotos: DJK TuS Stenern