„Faust in der Tasche“

fussball_kunstrasenDas neue Belegungssystem für den Kunstrasenplatz und für den Tennenplatz am Hünting gilt seit Ende September. Es wurde ausführlich in der jüngsten und öffentlichen Sitzung des Bocholter Sportausschusses im Vereinsheim des TSV Bocholt vorgestellt. Die Sportverwaltung ist sich sicher, eine gute Lösung gefunden zu haben, wie Sportamtsleiter Benedikt Püttmann mehrfach sagte.

Frank Büning (Bündnis 90/Die Grünen) berichtete etwas anderes: „Ich habe aus Gesprächen erfahren, dass der neue Belegungsplan nicht mit dem Einvernehmen der DJK TuS Stenern geschehen ist.“ Sportamtsleiter Benedikt Püttmann bekannte, dass die DJK wohl „mit einer Faust in der Tasche zugestimmt hat. Stenern wollte bei einem rollierenden Verfahren bleiben“. Letztendlich hätten sich aber alle drei Vereine dem Verfahren unterwerfen müssen.

Die beiden Plätze teilen sich der 1. FC, FC Olympia und DJK TuS Stenern. Gemeinsam kommen sie auf 44 gemeldete Teams, je 16 von der DJK TuS und vom 1. FC sowie 12 vom FCO. Die Anzahl der Trainingseinheiten beläuft sich auf 115.

„Nur vier gute Zeiten“

Die Sportverwaltung hat für diese beiden Plätze die drei relevanten Trainingszeiten von 16.30 bis 18, 18 bis 19.30 und 19.30 bis 21 Uhr vorgesehen. Diese werden nach einer Rangfolge vergeben, die der Fußballverband Niederrhein (FVN) erarbeitet hatte, im Falle von Überschneidungen. In dieser bekommt eine Oberliga-Mannschaft, die der 1. FC nun mal hat, eher den Zuschlag. An den ersten sechs Positionen stehen also Teams des 1. FC und vom FCO, ehe die DJK TuS Stenern mit ihrem A-Jugend-Leistungsklassenteam an Rang sieben zum ersten Mal zum Zuge kommt. Es wird analog zur FVN-Reihenfolge vorgegangen.

Das hatte die DJK moniert (das BBV berichtete). Der Vorwurf lautete, dass der Leistungssport Vorrang vor dem Breitensport habe. Dabei habe die DJK in etwa so viele Mitglieder wie der 1. FC und FCO zusammen, wie es der DJK-Vorsitzende Dr. Thomas Paus gesagt hatte.

„Im Prinzip gibt es für den Kunstrasenplatz nur vier gute Zeiten, von Dienstag bis Freitag jeweils 19.30 Uhr. Da kann man nicht alle Vereine zufriedenstellen“, sagte Püttmann. Die DJK ging leer aus. „Wir haben das Optimale herausgeholt“, sagte Püttmann.

Ausdrücklich lobte Alfred Löffler (CDU) den neuen Belegungsplan. „Vielen Dank, dass ihr das so toll hingekriegt habt, dass ihr da so viel Arbeit reingesteckt habt“, sagte er in Richtung Sportverwaltung. Dabei ist Löffler bekanntlich auch im Vorstand des 1. FC tätig.

Zeitnahe Überprüfung

Der Sportausschussvorsitzende Herbert Panofen (CDU) sagte, dass jeder sein eigenes Gerechtigkeitsempfinden habe und es nicht einfach sei, das übereinander zu bringen. Er hofft, dass sich alle drei Vereine am Hünting einigen werden.

So hatte es ein Schreiben des DJK-Vorsitzenden Dr. Thomas Paus an den Sportausschussvorsitzenden gegeben. Er fordert auf, nach einer Probephase das neue Verteilungssystem zeitnah zu überprüfen, sodass eventuell zum neuen Jahr neue Belegungszeiten möglich sein könnten. Das hatte die Sportverwaltung ohnehin vorgesehen, so Püttmann.

Quelle: BBV-3.10.2015