Ehre wem Ehre gebührt!

 

Vereinsleben ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen ist nicht möglich. Für sein unermüdliches Engagement wurde Matthias Zingel, Fußballabteilungsleiter der DJK TuS Stenern, vom DFB kürzlich ausgezeichnet.

 

 

Jahrzehntelang war Matthias Zingel neben seinem Job als Polizist im Fußball aktiv: als Spieler, als Trainer, Jugendleiter und Jugendgeschäftsführer. Seit vier Jahren ist er im Ruhestand und investiert rund zwei Stunden täglich in seine Arbeit als Fußballabteilungsleiter des Vereins am Hemdener Weg. Er koordiniert das Training und den Spielbetrieb und „verwaltet“ die 420 Mitglieder der Fußballabteilung des Vereins.

Aufnahme in den “Club 100”

Jährlich ehrt der DFB besonders engagierte Menschen aus dem Fußball-Umfeld. Der “Club 100” ist Teil des DFB-Ehrenamtspreises. Aus allen Preisträgern werden nochmals 100 herausragende Ehrenamtliche ausgewählt und für ein Jahr in den “Club 100” aufgenommen. Die Ehrung aller Ausgezeichneten fand im feierlichen Rahmen in München statt und war verbunden mit einem Besuch des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen England.

Peter Frymuth, Präsident des Fußballverbandes Niederrhein und verantwortlich für die Ehrenamtsförderung, sagte im Rahmen der Preisverleihung: “Das ehrenamtliche Engagement in den Fußballvereinen ist die Basis für das Vereinsleben und den Fußball insgesamt. Während der Pandemie und bei der Rückkehr in den Spielbetrieb wurde bundesweit von den Ehrenamtlichen Unglaubliches geleistet.” Die eingeschränkten Trainingsbedingungen beschreibt Matthias Zingel als die größte Herausforderung in den Jahren 2020 und 2021 für seinen Verein. Durch den unermüdlichen Einsatz der Trainer und den Zusammenhalt der Mitglieder ist es dem Verein gelungen, auch während der Corona-Zeit keine Mitglieder zu verlieren.

Jugendarbeit im Fokus

Zingels Fußballkarriere begann 1969 bei Olympia Bocholt in der Jugend. Die ersten beiden Seniorenjahre spielte er bei Borussia Bocholt. Aufgrund des Wechseldienstes bei der Polizei in Duisburg fehlte ihm die Zeit für das Fußballspielen. Durch den Wohnungswechsel und die Versetzung nach Wesel setzte er 1989 seine Fußballkarriere in der Altherren-Mannschaft beim SV Werth fort, wo er auch heute noch Mitglied ist. Auch hier übernahm er nach einer Verletzung als Trainer Jugendmannschaften, bildete sich als Trainer weiter und erwarb Lizenzen. Im Jahre 2000 zog er mit seiner Familie nach Bocholt und wechselte 2002 zur DJK TuS Stenern.

In den letzten 20 Jahren konnte Matthias Zingel viele Veränderungen beobachten. “Die Jugendarbeit ist schwieriger geworden, da die Kinder wesentlich unselbstständiger sind als früher.” Vielen Trainern kommt somit auch die Aufgabe eines Betreuers zu. Sie fangen Vieles auf, was den kleinen Kickern auf der Seele liegt, können aber nicht alles kompensieren. Die Leichtigkeit des ungezwungenen Umgangs miteinander ist ebenfalls schwieriger geworden. War es in früheren Zeiten ganz normal, dass der Trainer nach dem Spiel mit der Mannschaft duschen ging, traut sich das heute kein Betreuer mehr. Die Sorge vor Missbrauchsvorwürfen ist einfach zu groß.

Spielfreude ist Trumpf

Trotz aller Veränderungen ist Matthias Zingel mit Leib und Seele Fußballabteilungsleiter. Er beobachtet bei jedem Training und bei Turnieren, mit wieviel Freude die Kinder, Trainer und Betreuer bei der Sache sind. Nicht selten ist es eines dieser spielfreudigen Kinder, das später als Jugendlicher oder Erwachsener selbst einmal Trainer einer Kinder- oder Jugendmannschaft wird und seine eigenen Kinder zum Training mitbringt. “Die Familienatmosphäre und das Wir-Gefühl ist unserem Verein sind wichtig”, bekräftigt Matthias Zingel abschließend. -cw-

Familienfreundlich ist auch die Gastronomie des Vereins, die durch einen Pächter aus Stenern betrieben wird. Täglich ist diese ab 17 Uhr mit ihren Räumlichkeiten und der Terrasse für alle Mitglieder und Nicht-Mitglieder geöffnet.

Bericht: wir-für-bocholt.de, 28.09.2022
Fotos: DJK TuS Stenern