Auslöser ist die Entwicklung beim SC 26 Bocholt, der im Zuge der Verschmelzung mit TuB Mussum zu früh aus dem Vereinsregister gelöscht wurde und somit als erster Absteiger aus der Bezirksliga feststeht. „Durch diese veränderte Situation haben alle Beteiligten bei der DJK TuS Stenern nun die Entscheidung unterstützt, den geplanten Trainerwechsel vorzuziehen,“ so der Sportliche Leiter Tobias Kersten (Foto links). Bošnjak und Gastrop hätten dadurch nun die Möglichkeit, sich intensiv auf ihre neuen Aufgaben beim VfL Rhede und der DJK 97/30 Lowick vorzubereiten.

„Wir bedauern zutiefst, dass der Traditionsverein SC 26 Bocholt durch dieses juristische Missverständnis so vorzeitig aus dem sportlichen Blickfeld verschwindet,“ sagte Jürgen Kalter, Vorsitzender der DJK TuS Stenern. Für alle Aktiven, im alten wie neuen Verein, tue der DJK TuS Stenern diese Entwicklung wirklich leid.

Da nun aber die Spieler des SC 26 ab sofort vereinslos sind, und acht von ihnen sich schon im Dezember dazu entschieden hatten, nach der Saison zur DJK TuS Stenern zu wechseln, werde dieser Schritt jetzt vorgezogen. Der Verein habe, nach Rücksprache mit dem SC TuB Mussum als Rechtsnachfolger des SC 26, die Spielberechtigung für die acht Aktiven beim Fußballverband beantragt. Allerdings dürfte Tom Meiners nun wohl doch nicht kommen. Er soll sich mit dem FC Olympia einig sein, dessen Meisterschaftsspiel er am Samstag vor Ort verfolgte. „Ich habe davon von Toms Fahrschullehrer gehört, der auch der B-Jugend-Trainer bei Olympia ist. Tom hat mit mir persönlich darüber nicht gesprochen“, sagte Meyering auf BBV-Anfrage. „Ich bin enttäuscht, aber wenn es so ist, dann ist es so“, fügte er hinzu.

Er freue sich nun auf seine neue Aufgabe und ist davon überzeugt, den Klassenerhalt zu schaffen, „auch wenn ich immer noch traurig bin, was mit dem SC 26 passiert ist. Ich muss dem Vorstand des SC TuB Mussum aber auch ein Kompliment machen, denn er hat noch einmal alles versucht, dass weitergespielt werden kann. Ihm kann man sicherlich keinen Vorwurf machen“, so Meyering.

Ihm bleibt nun eine Woche Zeit, um seine Mannschaft auf das Derby gegen Olympia Bocholt vorzubereiten. „Ich werde sicherlich viele Einzelgespräche führen. Wir werden in dieser Woche viel spielen und es wird am Freitagabend einen Mannschaftsabend geben, um uns besser kennenzulernen“, sagte Meyering. Mit den wohl sieben Neuzugängen vom SC 26 steht ihm nun ein großer Kader zur Verfügung. „Ich werde mir die Spieler jetzt zwei Wochen anschauen und dann eine Entscheidung treffen, welche 20 Spieler in er Rückrunde dabei sind. Es ist aber auch so, dass einige Spieler zuletzt aus der Ü32 und der zweiten Mannschaft ausgeholfen haben. Da wollen wir schauen, dass wir für alle die beste Lösung finden“, sagte Meyering.

Gestern beim 3:0-Testspielsieg gegen Westfalia Anholt coachte Bošnjak letztmals das Team. „In der plötzlichen Entwicklung besteht eine große Chance für den Verein, deshalb habe ich mich entschieden, Simon, der die Jungs schon lange kennt, die vorzeitige Übernahme des Traineramtes zu ermöglichen,“ sagte Bošnjak (Foto links). Er sei der DJK für die acht Monate, in denen er Trainer sein durfte, sehr dankbar und bleibe dem Verein als Ü32-Spieler erhalten. „Klar musste ich bei der Entscheidung auch ein bisschen mit mir ringen, da ich kein Typ bin, der aufgibt. Aber letztendlich ist die Entscheidung, die getroffen wurde, die vernünftigste. Da muss man sein Ego auch mal hinten anstellen, und das haben Michael und ich getan“, sagte Bošnjak, der hinzufügte: Jetzt hoffe ich, dass Simon und die Mannschaft die Saison mit dem Klassenerhalt beenden“.

Bericht: B. Brinkmann, BBV, 28.02.22
Fotos: DJK TuS Stenern

Eine Entscheidung, die absolut Sinn macht!

Jetzt, da die Auflösung des SC 26 Bocholt besiegelt ist und mindestens sieben Spieler zur DJK TuS Stenern wechseln, macht es absolut Sinn, den dort für Sommer vereinbarten Trainerwechsel vorzuziehen. Denn mit Sicherheit werden diese sieben Spieler in der Rückrunde für Stenern eine wichtige Rolle spielen, trugen sie doch einen gehörigen Teil dazu bei, dass der SC 26 Bocholt weit oben in der Tabelle stand. Der neue Coach Simon Meyering, der ebenfalls vom SC 26 kommt, kennt die Spieler bestens, wenngleich er nun natürlich erst einmal die Akteure des vorhandenen Kaders besser kennenlernen muss. Doch er kann in der Rückrunde in Ruhe arbeiten. Diesen Vorteil hätte Bošnjak nicht gehabt, denn im Falle von Misserfolgen wären die Rufe nach Meyering mit Sicherheit schnell laut geworden. Da Bošnjak und Co-Trainer Michael Gastrop schon neue Vereine für die kommende Saison haben, stehen sie auch nicht auf einmal mit leeren Händen da, sondern können sich schon auf ihre neuen Aufgaben konzentrieren.

Interessant zu verfolgen wird es nun, wie Meyering die Aufgabe löst, den durch die Neuzugänge nun zu großen Kader zu reduzieren. Da ist Fingerspitzengefühl gefordert, um verdienten Spielern nicht vor den Kopf zu stoßen. Schlechte Stimmung könnte das Zusammenwachsen schließlich unnötig erschweren.

Kommentar

B. Brinkmann

BBV, 28.02.22