Direkter Vergleich zählt nicht mehr!

Stattdessen werden in Zukunft bei Punktgleichheit Entscheidungsspiele angesetzt. Das hat der Fußballverband Niederrhein festgelegt. Er veröffentlichte außerdem die Zahl der Absteiger. In der Landesliga erwischt es bis zu sechs Teams.

Die vergangene Saison war in der Gruppe fünf der Fußball-Bezirksliga am Ende ein großes Rechenspiel. Ein halbes Dutzend Mannschaften mussten vor dem letzten Spieltag noch befürchten, den Gang in die Kreisliga A antreten zu müssen. Denn bei Punktgleichheit wurde nicht das Torverhältnis gewertet, sondern der direkte Vergleich. Das hatte zur Folge, dass Klubs bis zum Schluss in Abstiegsgefahr gerieten, die eigentlich deutlich vor den Mannschaften dahinter zu liegen schienen.

In der kommenden Saison wird es ein solches Szenario nicht mehr geben. Denn der Fußballverband Niederrhein schafft den direkten Vergleich als zunächst entscheidendes Kriterium ab. Der Grund ist, dass die Regelung nicht satzungskonform war und somit rechtlich angreifbar gewesen wäre. Es wird aber nach wie vor auch nicht auf das Torverhältnis ankommen. Stattdessen wird es in der Landes- und Bezirksliga bei Punktgleichheit zwei Entscheidungsspiele geben. Das hat der FVN nun so festgelegt. Bei mehr als zwei punktgleichen Teams – das gilt für das Aufstiegsrennen und den Abstiegskampf – steigt eine Relegationsrunde.

Die Termine für mögliche Entscheidungsspiele wurden gleich auch schon festgelegt. Bei zwei punktgleichen Mannschaften wird am 5. und 9. Juni gespielt, bei einer Relegationsrunde mit drei Teams würde bis zum 12. Juni gespielt. Sind gar mehr als drei Vereine punktgleich, kommt es zu einer K.o.-Runde.

Klar ist inzwischen auch, wie viele Mannschaften aus den verschiedenen Ligen am Niederrhein auf- beziehungsweise absteigen – zumindest theoretisch. Denn wie immer ist das auch zu einem großen Teil abhängig vom Abschneiden der NRW- und FVN-Teams bis hoch in die Regionalliga. So kann es in der 20 Mannschaften umfassenden Landesliga bis zu sechs Absteiger in jeder der beiden Gruppen geben. Sicher ist, dass es insgesamt mindestens neun Landesligisten erwischen wird und die beiden Meister aufsteigen. Im Idealfall könnten gar insgesamt vier Klubs den Sprung in die Oberliga schaffen. Mit BW Dingden, SF 97/30 Lowick und Aufsteiger SV Biemenhorst sind drei hiesige Teams in der Gruppe zwei der Landesliga vertreten.

Einfacher ist die Regelung in der Bezirksliga, wo die Meister der sechs Gruppen aufsteigen und die jeweils vier Letztplatzierten zurück in die Kreisliga A müssen. Hier gehen in diesem Jahr TuB Bocholt, DJK TuS Stenern, GSV Suderwick und der VfL Rhede ins Rennen.

In der Kreisliga A Rees-Bocholt, in der es übrigens im Fall der Fälle künftig auch Entscheidungsspiele gäbe, steigen wie berichtet der Tabellenerste- und -zweite in die Bezirksliga auf. Sollte aus dieser Klasse keiner der sechs Vereine aus dem Kreis Rees-Bocholt den Gang in die Kreisliga A antreten, gäbe es aus dieser nur einen Absteiger. Im schlimmsten Fall könnte es aber auch sieben Mannschaften erwischen. In der Kreisliga B schaffen nur die Meister der beiden Gruppen den Aufstieg. Es gibt in dieser Klasse zusammen mindestens vier und maximal sechs Absteiger.


Eine Kiste Wasser für den Gast und Freikarten für Fans

 

Auf den Arbeitstagungen für die Landes- und Bezirksligen wurden jetzt einige Dinge festgelegt. Die Anzahl der Freikarten für den Gast wurde mit 30 (Landesliga) beziehungsweise 25 (Bezirksliga) festgelegt. Die maximalen Eintrittspreise in der Landesliga betragen sieben Euro für Vollzahler und Frauen, fünf Euro für Rentner und vier Euro für Jugendliche. Erwachsene zahlen in der Bezirksliga fünf Euro und jeder Heimverein entscheidet über die Höhe der Ermäßigung und ob für Frauen Eintritt zahlen sollen.

Es gibt eine Sondervereinbarung: Dem Gastverein wird ein Kasten Wasser einschließlich Becher für die Mannschaft zur Verfügung gestellt. Die Vereine können ab drei Tage vor dem Spiel einen Spielausfall selbst in das DFB-net einstellen. Eine Info an den Spielleiter, den Gastverein und den Schiedsrichter muss trotzdem noch erfolgen. Anträge auf Spielverlegungen sind ausschließlich über das DFBnet zu beantragen. Und Torschützen können von den Vereinen nach dem Spiel selber geändert werden. Eine Trainer B-Lizenz ist in der Landesliga verpflichtend.

Fotos: DJK TuS Stenern
Berichte: BBV, 28./29.07.2023