Andre – You will never walk alone!

„Fußballer halten zusammen“, davon ist Thorsten Klemens überzeugt. Sehr viel Bestätigung erfuhr der Mitorganisator des Benefizspiels für den auf Mallorca verunglückten André Terhart gestern. Etwa 1000 Besucher kamen auf die neue Platzanlage der DJK TuS Stenern, um zu helfen und dabei guten Fußball zu sehen. „Im Vorfeld wären wir mit 500 Besuchern schon sehr glücklich gewesen. Für das Essen und die Getränke sorgt eine bunte Mischung von Leuten, sowohl aus Hemden als auch aus Stenern. Alle sportlichen Rivalitäten werden da vergessen“, so Klemens.

Spiel der Trainer

Sportlich bekamen die Besucher zwei Spiele zu sehen. Zum einen das der Trainer und Betreuer gegen eine Auswahl von Spielern aus dem Fußballkreis. Aktiv waren dabei unter anderem die Trainer Ralf Bugla (Westfalia Gemen), Rainer Schümann und Marcel Büssing (TuB Bocholt) oder Markus Rambach (BW Dingden II). Es endete mit 5:2 für die Trainer, unter denen viele das Bedürfnis zu helfen gehabt haben, so Clemens. Zum anderen gastierte Frauen-Bundesligist FCR Duisburg zum Testspiel gegen den Regionalligisten Borussia Bocholt.

Es wurde eine eindeutige Angelegenheit für das Team um die Nationalspielerinnen Annike Krahn, Simone Laudehr und Alexandra Popp. Die Stürmerin erzielte sechs der elf Duisburger Tore. Am Ende hieß es 11:0 (4:0), weil auch Mandy Islacker (2), Simone Laudehr, Stefanie Weichelt und Barbara Müller für den FCR trafen. „Auch wenn das Ergebnis sehr deutlich ist. Borussia Bocholt hat uns eine Menge abverlangt. Die Spielerinnen haben bis zum Ende gekämpft“, sagte Alexandra Popp, die nach dem Spiel viele junge Fans mit Autogrammen beglückte.

Vor dem Spiel war auch in der Kabine der Duisburgerinnen der gute Zweck des Spiels das wichtigste Thema. Das war extra noch einmal der Grund für das Benefizspiel angesprochen worden, damit alle FCR-Spielerinnen wussten, worum es bei diesem Testspiel ging. Das ein oder andere Tor mehr für den FCR wäre noch drin gewesen. Auf dem sehr gut zu bespielenden Platz bot der Bundesligist den vielen Zuschauern aber auch so schönen Fußball.

Alexandra Popp, die vor dem Tor eiskalt blieb, erklärte nach dem Spiel, wie gerne sie im Benefizspiel antrat. „Für solche Sachen bin ich immer zu haben. Es ist extrem wichtig, dass die Familie spürt, dass ganz viele Menschen mit ihr fühlen, so Popp. Ihre Nationalmannschaftkameradin Annike Krahn schloss sich dem an. „Es ist eine richtig gute Sache, dass wir mit dem Spiel dazu beitragen können, dass der Familie geholfen wird“, so Krahn.

Zustand ist stabil

André Terharts Bruder David war von dieser Hilfe angetan: „Unsere Familie bedankt sich für die große Unterstützung“, sagte David Terhart, der wie viele andere Freunde ein rot weißes T-Shirt trug. Darauf zu lesen: „Hotti“, der Spitzname André Terharts. Den aktuellen Zustand seines Bruders bezeichnete David als stabil, wobei immer noch Lebensgefahr bestehe. Auf Mallorca vor Ort ist die Mutter.

Neben den „Hotti-Shirts“ hingen Terharts Arbeitskollegen ein großes Banner am Ballzaun auf. Darauf zu lesen: „André – Youll never walk alone.“ Eine Botschaft, die auch seinen Fußballkollegen sehr wichtig ist: „Hotti bleibt ewig in unserem Team.“

Auch über diesen Sonntag herrscht Einigkeit unter Angehörigen und Bekannten: Der Benefiztag hilft finanziell und menschlich weiter. „Es war alles sehr kurzfristig geplant und ohne großen Schnick-Schnack. Durch Eintrittsgelder, die Tombola und das Catering haben wir viel Geld eingenommen“, sagte Thorsten Klemens. Geld, das komplett an André Terhart und seine Familie geht. Außerdem ist geplant, dass die Duisburger Spielerinnen ein Trikot, signiert von allen Akteurinnen, zusätzlich zur Verfügung stellen.

Peter Holtschlag, BBV (08.08.2011)