Sonderligen werden eingeführt!

Nach den Kreisen Rees-Bocholt und Moers hat nun auch der Kreis Kleve-Geldern dafür gestimmt, für die männliche A-, B- und C-Jugend gemeinsame Spielklassen zwischen der Niederrheinliga und der Leistungsklasse einzuführen. Nun werden sie also kommen, die neuen Sonderligen. Sie werden ab der kommenden Saison 2020/2021 am Niederrhein eingeführt, und zwar bei den männlichen A-, B- und C-Junioren. Drei Kreise schließen sich zusammen (das BBV berichtete). Nach dem hiesigen Kreis Rees-Bocholt und dem Kreis Moers, sagte nun auch der dritte (Kreis Kleve-Geldern) zu. Das war auch so erwartet worden. Die neuen Sonderligen werden zwischen den Niederrheinligen und den entsprechenden Leistungsklassen der drei zugehörigen Kreise anzusiedeln sein.

 

Allerdings war die Abstimmung bei der Arbeitstagung der Jugend des Kreises Kleve-Geldern nicht unbedingt überragend und fiel alles andere als eindeutig aus: 20 Vereine sprachen sich dafür aus, 12 dagegen, 15 enthielten sich.

„Ich bin froh, dass die Sonderliga kommen wird. Alles andere hätte uns in der Nachwuchsarbeit um Jahre zurückgeworfen“, sagte Ferdinand Karos (Kranenburg), Vorsitzender des Jugendausschusses des Kreises Kleve-Geldern. Die Vorbehalte bei einigen Vereinen führte er darauf zurück, „weil die kleineren Vereine befürchten, dass die Dominanz der bei der Jugendarbeit führenden Klubs noch größer wird“.

Vier Teams aus jedem Kreis

Ab sofort sind also Bewerbungen für einen Start in den drei neuen Sonderligen möglich. Gespeist werden diese aus jeweils vier Teams aus den drei Kreisen. Diese zwölf Mannschaften sollten ambitioniert sein und sollten das Ziel Niederrheinliga haben. Sie sollen somit besser auf die Qualifikationsrunden zu den Niederrheinligen vorbereitet sein.

Für einen Start in der Sonderliga kann sich jeder Verein anmelden. Sollte es in den Kreisen mehr als vier Interessenten geben, müssten Qualifikationsspiele ausgetragen werden. Eine festgeschriebene Auf-und Abstiegsregelung wird es nicht geben, hieß es nun.

Teams, die in der Relegationsrunde zur Niederrheinliga scheitern, erhalten das Anrecht auf einen Platz in der Sonderliga. Wer ohne Umweg über die Relegation direkt aus der Niederrheinliga runter muss, wird in der Leistungsklasse aufgenommen. Ein Antrag zur Eingliederung in die neue Klasse kann aber auch von diesen Teams gestellt werden.

Ein hiesiger Klub, der auf jeden Fall dabei sein will, ist der SV Biemenhorst. Der stellvertretende Jugendleiter Markus van der Horst bezog gestern auch klar Stellung. Auf BBV-Frage sagte er: „Wir finden diese neuen Sonderligen gut. Wir hatten im Jugendvorstand, mit den Mannschaften und mit den entsprechenden Trainern darüber gesprochen und hatten dafür gestimmt.“

Van der Horst: „Mittelding“

Die Beweggründe liegen auf der Hand. Van der Horst: „Spielt man in der Niederrheinliga, bekommt man vielleicht Haue. Spielt man in den Leistungsklassen, ist man vielleicht der Beste.“ Somit wären diese „Superligen“ quasi ein „Mittelding. Da begegnen sich dann Mannschaften auf Augenhöhe.“

Dass das für den entsprechenden Verein dann mit weiteren Fahrstrecken und unterm Strich dann auch mit einem höheren Kostenaufwand verbunden ist, ist auch dem SV Biemenhorst nicht entgangen. Für van der Horst und die Biemenhorster Jugendabteilung würden aber die positiven Dinge überwiegen. „Uns ist das klar, dass das auf uns zukommt. Man misst sich so aber auch mal mit anderen Mannschaften und nicht immer nur mit den gleichen Teams.“

Weiter geht es nun mit einem Treffen der drei beteiligten Fußballkreise. Das wird am kommenden Montag, 16. März, stattfinden. Dann sollen die Durchführungsbestimmungen für die neue Sonderliga konkret festgelegt werden. Bewerbungen seien aber künftig schon möglich, hieß es weiter. Das soll über das normale Meldeverfahren für die neue Spielzeit möglich sein.

Bericht: Matthias Grütter, BBV, 12.03.2020