Neue Ballgrößen für die Jugendteams!

In dieser Spielzeit ist den Vereinen des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) noch eine Schonfrist eingeräumt worden, in der nächsten Saison ist es damit vorbei. Dann muss von den Bambini bis zu den D-Junioren mit neuen Ballgrößen gespielt werden. Der FVN schloss sich bei seinem Beschluss damit der Expertenmeinung der Verbandssportlehrer des Deutschen Fußball-Bundes an. Diese waren zur Erkenntnis gekommen, dass die Kinder zum Teil mit viel zu großen Bällen spielen, was sogar zu Überlastungsschäden führen könne. „Beim bisherigen Verhältnis des Balldurchmessers zur Körperlänge von Kindern müsste das Spielgerät von Erwachsenen etwa dem Umfang eines Medizinballs entsprechen“, sagt Klaus Degenhardt vom Jugendausschuss des Fußballverbandes Mittelrhein, wo die neuen Ballgrößen in einem Pilotprojekt getestet wurden.

3700 Teams betroffen

Ab Sommer sollen nun auch am Niederrhein die kleineren Bälle rollen. Rund 3700 Mannschaften sind davon betroffen. „Wir wollten das aber nicht an den Vereinen vorbei beschließen. Wir wissen, dass das mit Unkosten verbunden ist. Deshalb haben wir auch das Übergangsjahr beschlossen“, sagt Stefan Wiedon vom FVN. So sei es den Vereinen möglich gewesen, die Bälle sukzessive auszutauschen, die in der Regel ohnehin nicht länger als zwei, drei Jahre halten. „Notfalls reicht es ja auch, erstmal nur einige Spielbälle anzuschaffen. Mit welchen Bällen trainiert wird, bleibt ja den Vereinen überlassen“, so Wiedon.

Das ist für Helmut Büdding, Jugend-Koordinator des SV Biemenhorst, aber kein Thema. „Wenn, dann trainieren wir auch mit neuen Bällen, sonst macht es keinen Sinn“, sagt er. Elf Mannschaften des Vereins sind von der Umstellung betroffen. Derzeit wird beim SV Biemenhorst eine Bestandsaufnahme gemacht, wie viele Bälle benötigt werden. Sorgen bereitet ihm das nicht. „Letztendlich müssen wir ja nur Bälle der Größe 3 für die Bambini und F-Junioren einkaufen. Mit deren Bällen könnten künftig die E- und D-Junioren spielen“, so Büdding.

Beim VfL Rhede und bei der DJK SF 97/30 Lowick sind bereits seit geraumer Zeit immer wieder neue Bälle angeschafft worden. „Der Sinn ist uns klar, aber das Geld muss natürlich auch erst einmal herangeschafft werden“, sagt Johannes Bölting, Jugendgeschäftsführer des VfL.

Proportionen passen besser

Unterschiedlich ist die Bewertung, was die neue Ballgrößen bringen. Während Büdding durchaus Befürchtungen hat, dass mit den kleineren Bällen auch härter geschossen werden könnte, sieht Wolfgang Kieselmann, Jugendleiter der DJK SF 97/30 Lowick, gar keine so großen Unterschiede. Bölting hingegen hat festgestellt, dass die Kinder sich schneller an den Ball gewöhnen und die Proportionen besser passen.

Ins Schwärmen gerät Frank Nehling, Jugendkoordinator der U12 bis U15 beim 1. FC Bocholt: „Wir haben die Bälle in Heimspielen und im Training eingeführt und sind begeistert. Das Spiel wird viel schneller und die technischen Anforderungen steigen. Aus unserer Sicht hat sich die Entscheidung absolut bewährt.“

Die Bambini und F-Junioren müssen in der neuen Saison mit Bällen der Größe 3 spielen, die 290 Gramm wiegen und einen Durchmesser von 19,10 Zentimetern haben. Für die E- und D-Junioren ist dann die Ballgröße 4 vorgesehen. Das entspricht einem Gewicht von 350 Gramm und einem Durchmesser von 21,01 Zentimetern. Ab der C-Jugend wird mit der Ballgröße 5 (400 Gramm) gespielt.

Von Björn Brinkmann BBV 06.04.2017